Auf Klassenfahrt nach Rom

Wer verstehen will, warum Rom auch architektonisch ein Magnet für Touristen aus aller Welt ist, der kommt an einem Blick in die Geschichte der Metropole nicht vorbei. Da ist das römische Kaiserreich, das seine Spuren hinterließ, darunter vor allem das Kolosseum, das zweifellos für Rom ist, was für Paris der Eifelturm oder für Berlin das Brandenburger Tor. Das römische Monument wurde 80 nach Christus eingeweiht – mit Spielen, die 100 Tage und Nächte dauerten und bei denen 5.000 Tiere umkamen.

Tipp für Schulklassen: Wer eine Führung bucht, kommt um die mitunter mehr als eine Stunde dauernden Wartezeit bis zum Einlass herum. Außerdem können EU-Bürger bis 24 Jahre das Kolosseum kostenfrei besuchen, Führungen allerdings exklusive.

Sparen können sich Klassen einzig wirklich den Circus Maximus, der heute nicht viel mehr ist als eine große Wiese. Von den ursprünglich 200.000 Zuschauer fassenden Tribünen ist nämlich leider nur herzlich wenig erhalten – und die Spuren auf dem Gelände sind nicht etwa Überbleibsel früherer Wagenrennen, sondern bloß von den im Kreis trampelnden Touristen. Die freie Fläche bietet sich allerdings als Treffpunkt ebenso an wie für eine ausgedehnte Pause samt Picknick.

Ganz anders sieht das schon wieder mit dem Forum Romanum aus, dem ehemaligen Zentrum des römischen Weltreichs, das heute die wohl am meisten besuchte historische Ausgrabungsstätte der Welt ist. Deutschen Besuchern wird auf deutschen Touren erklärt, was ein Forum einst war: eine Mischung aus einer Einkaufszone, einem Bürgeramt, einem Gericht und einem religiösen Komplex, kurzum eine gigantische Anlage, in der die Bewohner Roms alles auf einmal erledigen konnten. Das Forum Romanum war das erste seiner Art, um 46 vor Christus gebaut. Etliche weitere folgten, auch aus dem Machtgehabe der jeweiligen Herrscher.

Eine weitere Tradition der antiken Römer als auch der Christen war es, die Toten in Katakomben unter der Stadt zu beerdigen. Von den teils mehrere Kilometer langen und verwinkelten Gängen sind heute mehr als 60 bekannt, einige sogar öffentlich zugänglich. Sie bieten einen schaurigen, aber auch spannenden Blick in die Geschichte. Lediglich auf die meist prunkvollen Grabbeigaben müssen Besucher da unten verzichten: Päpste ließen sie schon vor Jahrhunderten in ihre Kirchen schaffen.

Ein Muss für alle alle Touristen: Die Fontana di Trevi und der Bocca della verità. Das eine: einer der berühmtesten Brunnen der Welt. Wer eine Münze in die Fontana di Trevi werfen will, sollte sich aber gut überlegen, ob ihm Rom wirklich gefallen hat. Schließlich bringt es der Legende nach nicht nur Glück, hier eine Münze über die Schulter hinweg in das Wasser zu werfen. Es soll sogar dafür sorgen, dass der geldwerfende Besucher nach Rom zurückkehren wird. Und wer zwei Münzen wirft, der kommt nicht nur wieder, sondern verliebt sich auch noch in die Stadt. Bei Dreien steht sogar eine Hochzeit an. Auch der Bocca della verità ist unter Touristen mindestens so beliebt wie die historischen Ausgrabungen Roms. Dieser „Mund der Wahrheit“ ist eine Brunnenabdeckung mit fieser Fratze, zu finden im Vorraum der Kirche Santa Maria zwischen Tiberufer und Circus Maximus. Aber Vorsicht: Die Fratze schneidet Lügnern glatt die Hand ab – sagt jedenfalls diese Legende. Für Auflockerung sorgen auch die Caracalla-Thermen, antike Badeanlagen, in denen der guten Akustik wegen inzwischen Musiker und Theatergruppen auftreten.

Was Rom heute architektonisch ausmacht, prägten nach dem Zusammenfall des Römischen Reiches im 15. und 16. Jahrhundert schließlich die Papstdynastien. Unter ihnen entstanden sowohl die Sixtinische Kapelle als auch der Petersdom – vor dem der Papst quasi täglich eine Audienz gibt. Um einen Besuch in der Vatikanstadt – mit gerade mal 0,44 Quadratkilometern immerhin der kleinste souveräne Staat der Erde – kommen Besucher jedenfalls nicht herum. Eine Strafe ist das gewiss nicht: Selbst auf historische Laien wirken Petersdom und insbesondere die angeschlossenen Vatikanischen Museen schier beeindruckend, zu denen Besucher gelangen, wenn sie vom Petersplatz aus immer an den Mauern des Vatikans entlanglaufen. Wie mächtig die mit unbezahlbaren Ausstellungsstücken gesäumten Museumsanlagen sind, zeigt dies: Führungen werden von 45 Minuten Länge bis zu fünf Stunden angeboten. Der Vergleich, für die Vatikanischen Museen können Besucher über Tage in Anspruch nehmen wie der Pariser Louvre, hinkt jedenfalls nicht.

Wichtig für Schulklassen: Die Vatikanischen Museen schließen im Herbst und Winter bereits am frühen Vormittag. Führungen beinhalten zudem einen Besuch der Vatikanischen Gärten.

Absolutes Pflichtprogramm ist freilich ein ausgiebiger Blick in den reichlich geschmückten Petersdom, der bis zu 60.000 Menschen auf einmal fassen kann. Die Geschichte des Bauwerks, heute die zentrale Einrichtung der katholischen Kirche, reicht bis ins Jahr 326 zurück. Damals ließ Konstantin der Große, der erste christliche Kaiser des Römischen Reiches, dort eine erste Basilika errichten. Da lag der vatikanische Hügel allerdings noch außerhalb der Mauern des antiken Roms. Einige Herrscher Roms und Päpste ließen die ersten Grundsteine des Petersdoms vergleichsweise zaghaft ausbauen, bis Papst Julius II. die Kirche Anfang des 16. Jahrhunderts zu dem gewaltigen Bauwerk ausbauen ließ, wie es sich bis heute Touristen beeindruckt. Wichtig für Schulklassen: Die Wächter am Eingang achten auf ordentliche Kleidung. Shorts, freie Schultern und allzu kurze Röcke dürfen nicht passieren.

Wer das antike Rom hautnah erleben möchte, der sollte der interaktiven Multimediashow „Time Elevator Roma“ eine Chance geben. Die etwas andere Einführung in die Geschichte von Rom nimmt Schüler und Lehrer mit in eine fast einstündige Zeitreise in die Geschichte der ewigen Stadt.

Unterwegs um Rom: Berge und Vergnügen

Wer Abwechslung vom teils dichten Gedränge in der italienischen Metropole sucht, findet sie unter anderem in den Albaner Bergen, etwa 20 Kilometer südöstlich der Stadt. In die Berge, die einst aus Vulkanen entstanden, ließen sich schon zur Zeit der Antike die Wohlhabenden unter den Römern prächtige Villen einrichten, um im Sommer der Hitze der Stadt zu entgehen und zur Ruhe zu kommen. Sie wussten, warum: Bis heute dient die Landschaft ambitionierten Malern als Vorlage.

Die Busunternehmen unserer Partner bringen Klassen hier ebenso gerne hin, wie zur Ostia Antica, einst die Hafenstadt Roms, gute 20 Kilometer südwestlich der Stadt an der Mündung des Tibers gelegen. In der Hafenstadt, die im 7. Jahrhundert vor Christus gegründet wurde, können Klassen heute Tempel, alte Theater und die Geschäftsräume der Römer besichtigen. Vor allem aber ist ein Besuch eine gute Gelegenheit, um die Entwicklung der römischen Hausarchitektur zu verfolgen. Oder aber Schüler und Lehrer arbeiten gemeinsam an Selbstvertrauen und der eigenen Kondition – im Adventure Park bei Ostia, einem Hochseilgarten samt Mountainbike-Parcours.

Ausgehen in Rom: Italienisches Flair

Zur Abwechslung zwischendurch und für die Abendstunden bietet sich der Stadtteil Trastevere am westlichen Ufer des Tibers an. Trastevere, der vielleicht malerischste aller Stadtteile in Rom, war früher ein reines Arbeiterviertel. Wo schon immer vor allem Ausländer und Randgruppen lebten, tummeln sich auch noch heute vor allem Zugezogene. Inzwischen kommt dort jedoch nur unter, wer richtig Geld in den Taschen hat: die Wohlhabenden unter den Künstlern, Musikern und Wirtschaftslenkern.

Allabendlicher Treffpunkt für junge Einheimische und junge Touristen zugleich ist die Piazza Santa Maria. Ein idealer Ausgangspunkt, um die verwinkelten Gassen samt Cafés und Kneipen zu erkunden. Die sind übrigens nicht so teuer, wie der fast unbezahlbare Wohnraum in dem Viertel suggeriert. Wer außerhalb Trasteveres Zerstreuung sucht, sollte es hier versuchen: am Campo de’ Fiori. Hier trifft sich die Jugend Roms, sowie am Monte Testaccio, dem „Scherbenberg“, der als das Zentrum des römischen Nachtlebens gilt – mit Bars nach jedem Geschmack.

Sonntagsmorgens- und mittags lockt in dem Viertel zudem der Flohmarkt von Porta Portese bis 14 Uhr Schnäppchenjäger. Auch ein Paradies für Schatzsucher: der Borghetto Flaminio. Der Besuch dieses Flohmarkts kostet allerdings knapp zwei Euro, hat dafür aber – ebenfalls an Sonntagen – bis in die frühen Abendstunden geöffnet. Der Borghetto Flaminio liegt an der Piazza della Marina.

Übernachtungen

In Rom bieten sich für Klassen ganz unterschiedliche Unterkünfte an, von der Ferienanlage unweit der Badestrände bei Rom, über Campinganlagen bis hin zu Hotels im Zentrum der Stadt, die sich auf den Besuch von Schulklassen eingestellt haben. Wir von klaju suchen Ihnen gerne eine passende, auf Ihre Ansprüche und Möglichkeiten abgestimmte Unterkunft heraus. Geben Sie bei Ihrer Anfrage oder Buchung einfach an, welches Budget Ihnen zur Verfügung steht, wie wichtig Ihnen die Originalität Ihrer Unterkunft ist und ob Sie spezielle Wünsche für die Verpflegung oder Freizeitmöglichkeiten hegen.